Fleischmann Kesselwagen "Wacker"
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Bei Fleischmann gab es einen kleinen zweiachsigen Kesselwagen, der mit verschiedenen Dekoren angeboten wurde. Leider kann ich das Modell im aktuellen Katalog nicht mehr finden. Leider, weil in meinen Augen die Umsetzung des Modells sehr gut gelungen ist. Das ist wirklich ein ganz feines Modell.
Sauber bedruckt, mit vielen Details, die man bei anderen Modellen vergeblich sucht. Mich faszinieren z.B. die Bremsumsteller, bei denen sogar die Zahnsegmentmimik angedeutet wurde, die dafür sorgt, daß beim Vorbild die Bremsartumsteller auf beiden Seiten des Waggons in die gleiche Richtung zeigen. Auch die exakte Nachbildung der unterschiedlichen Hebelformen an diesen Umstellern ist wirklich gut gemacht.
Mein Modell kommt in der Lackierung der Wacker Chemie Burghausen, welches bei Fleischmann die Katalognummer 5415K hatte.
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Natürlich ist das Modell viel zu sauber. Aber mit ein bisschen Zeit und Farbe ist das schnell zu ändern.
Ich habe dieses mal zuerst mit dem Fahrwerk angefangen und empfinde dieses Vorgehen als sehr angenehm. Die Grundverschmutzung habe ich mit Pastellkreiden durchgeführt, da auf dem Fleichmann Kunststoff trotz Mattlackgrundierung keine Acrylfarben halten.
Die Details wurden mir Modellbaufarben (Revell) hervorgeholt.
Auch im Detail kann sich das sehen lassen. Hier sieht man auch schön die feine Gestaltung des G-P Umstellers, die ich weiter oben erwähnte.
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Nachdem das Fahrwerk mich zufriedenstellt, habe ich mich dem Kessel gewidmet.
Ich wollte mal ausprobieren, ob man die Seasalt-Methode auch ohne Airbrush anwenden kann.
Ich habe dafür zunächst einige Partien des Kessels (oben und seitlich) mit einem kleinen Schwämmchen in Rostfarbe getupft. Auch dafür habe ich Revell Farbe verwendet.
Dann (Achtung! Nicht weiterlesen, wenn Ihr gerade eine Mahlzeit zu Euch nehmt) habe ich auf den Kessel gespuckt und grobes Meersalz aufgestreut. Weil mir das etwas zu grob vorkam habe ich noch mal mit dem Salzstreuer nachgewürzt.
Wenn die Sauerei getrocknet ist, kann man mit der Deckfarbe, in diesem Fall Himmelblau, weitermachen. Das Himmelblau habe ich auch wieder aufgetupft, jedoch mit einem flachen Pinsel. Dabei bitte sorgfältig darauf achten, die Beschriftungen nicht über zu tupfen. Wenn das alles durchgetrocknet ist geht es unter den Wasserhahn. Ich habe warmes Wasser genommen und nur ganz leicht mit einem Borstenpinsel nachgeholfen.
Das Ergebnis ist erschreckend aber vielversprechend.
n den weiteren Schritten habe ich die Lücken, wo die Originalfarbe durchkommt, mit vorsichtig aufgetupfter himmelblauer Farbe gefüllt. Ein paar helle Washings mit Acrylfarben passen auch die Bereiche mit Beschriftung an den Rest an. Dabei aber möglichst nicht über die Roststellen "waschen".
Die Beschriftung kann man mit einem Zahnstocher vorsichtig wieder zum Vorschein bringen.
Anschließend noch ein wenig dunklere Farbtöne in den Ecken und Kanten, sowie ein wenig Patina mit Pastellkreiden.
Et voilá: Da sieht er ganz schön alt aus.
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