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​Gelbstück 

Shell Kesselwagen von Roco


Gelbe Shell Kesselwagen sind bei allen Modellbahnherstellern im Programm. Sie eintsprechen jedoch oft nicht den korrekten Vorbildtypen. So auch bei Roco: Neben dem völlig falschen Fahrzeugtyp verwendet Roco eine unpassende, weil zu neue, Schrifttype und auch das Muschel-Logo nicht dem Vorbild entsprechend. Shell verwendete das Logo mit der stilisierten Muschel und diese moderne Schrifttype erst ab 1971. Da war die Zeit der werbewirksam gelb lackierten Kesselwagen jedoch schon vorbei. Wer sich mit der Entwicklung des Shell-Designs beschäftigen will, findet auf der Seite Designtagebuch weitere Infos. Ganz generell zu empfehlen ist natürlich die Broschüre "Mineralölkesselwagen - Einsteller, Farbgebung und Modell-Bauanleitungen" von Stefan Carstens. Hier werden alle Informationen zu Mineralölkesselwagen, Firmen, Farbgebungen und korrekten Modellumsetzungen umfassend abgehandelt.
Das Roco Modell ist also komplett vorbildfrei. Trotzdem möchte ich zeigen, wie ich dem Kanarienvogel, pardon Kesselwagen, das qietschgelb austreibe. Normalerweise arbeite ich sehr intuitiv und beschäftige mich solange mit dem Modell, bis es mir gefällt. Diesesmal, habe ich mich gezwungen, zwischen den einzelnen Arbeitschritten kurz zur Kamera zur greifen, um den jeweiligen Stand der Dinge auf den Chip zu bannen.

Fangen wir an: Nach dem Zerlegen des Modells wird zunächst der Kessel mit einem Hauch Mattlack (ich verwende Tamiya Spray) etwas griffiger gemacht.

 

 

1. Kessel mit Mattlack

Der erste Schritt zum Alterung ist ein "washing" mit stark verdünnter Acrylfarbe. Ich finde den Begriff Washing übrigens ganz treffend. Eingedeutscht müsste man von einer Waschung reden, was mir aber irgendwie zu rituell erscheint.....
Ich verwende für das Washing Künstleracrylfarbe. Als Farbton habe ich mir ein sehr helles Gelb angemischt. Zum Verdünnen benutze ich die blaue Flüssigkeit, die normalerweise das Einfrieren des Scheibenwaschwassers beim Auto verhindert. Wie man sieht habe ich nur den oberen Bereich des Kessels aufgehellt, da in Natura durch Sonneneinstrahlung dort der Lack schneller altert als am Bauch des Kessels


2. Washing mit hellgelber Acrylfarbe

Im nächsten Schritt habe ich unverdünnte Acrylfarbe in Braun mit einem kleinen Kosmetikschwämmchen aufgetupft.

3. Aufgetupfte Verschmutzung auf der Oberseite

Um das Ganze etwas abzudämpfen habe ich anschliessend mit gelber Farbe darübergetupft.
 


4. dto. in gelb

Im nächsten Schritt habe ich ein wenig Pigmente von Künstlerkreiden verteilt und mit einem ganz leicht feuchten Pinsel seitlich heruntergezogen.
 


5. Pastellkreide, feucht gewischt

Das Ganze noch etwas verstärkt (Ich gebe offen zu, ich weiss gar nicht mehr genau, was ich in diesem Schritt gemacht habe, verspreche aber hoch und heilig, dass die Fotos auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge eingestellt sind)
 


6. Dunkle Verschmutzungen noch etwas verstärkt.

Beim nächsten Schritt ist wieder alles klar: Ein helles Washing hat die Verschmutzungen auf dem Kesselscheitel wieder etwas abgedämpft.
 


7. Ein helles Washing nimmt die Verschmutzung etwas zurück

Jetzt widme ich mich der unteren Kante. Hier geht es mit dunkleren Farben zur Sache. Ein Washing mit stark verdünntem Umbra bringt die Nietreihe schön heraus. Hier wird vorsichtig mit einem Flachpinsel nach oben verstrichen.
 


8. Kessel soweit fertig

Das Fahrwerk wollte ich nicht zu sehr verschmutzen. Daher nur etwas Pastellkreidenstaub und etwas mehr Rost für die Federn. Fettstellen habe ich bei diesem Wagen ganz klassisch mit seidenglänzender Revell-Farbe angepinselt. Auch die Bremsumsteller werden natürlich farblich abgesetzt.

So, da rollt er auf meinem Fotodiorama hinaus in die weite Welt.

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